1.2. Was ist GNU/Linux?

Linux ist ein Betriebssystem: Eine Reihe von Programmen, die Ihnen ermöglichen, mit Ihrem Computer zu arbeiten und andere Programme laufen zu lassen.

Ein Betriebssystem besteht aus verschiedenen fundamentalen Programmen, die von Ihrem Computer benötigt werden, um mit dem Benutzer zu kommunizieren und Anweisungen von ihm zu erhalten; Lesen und Schreiben von Festplatten, Bandlaufwerken und Druckern; die Verwendung des Arbeitsspeichers kontrollieren; sowie andere Software ausführen. Der wichtigste Teil eines Betriebssystems ist der Kernel. In einem GNU/Linux System ist Linux die Kernel-Komponente. Der Rest des Systems besteht aus Programmen, von denen viele vom oder für das GNU Projekt geschrieben wurden. Da der Linux Kernel alleine kein funktionierendes Betriebssystem darstellt, bevorzugen wir den Ausdruck „GNU/Linux“, um auf Systeme zu verweisen, die von vielen Leuten kurz einfach „Linux“ genannt werden.

Linux hat das Unix Betriebssystem zum Vorbild. Von Beginn an war Linux als Multi-Tasking und Multi-User System vorgesehen. Diese Tatsachen reichen aus, um Linux von anderen sehr bekannten Betriebssystemen zu unterscheiden. Linux ist sogar noch unterschiedlicher, als Sie sich vielleicht vorstellen können. Im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen gibt es niemanden, dem Linux gehört. Große Teile seiner Entwicklung werden von unbezahlten Freiwilligen durchgeführt.

Die Entwicklung dessen, was später Linux wurde, begann 1984, als die GNU Free Software Foundation die Entwicklung eines freien, Unix-ähnlichen Betriebssystems startete.

Das GNU Projekt hat einen umfassenden Satz von freien Software Werkzeugen zur Verwendung mit Unix™ und Unix-ähnlichen Betriebssystemen wie Linux entwickelt. Diese Werkzeuge ermöglichen Benutzern, sowohl banale Aufgaben (wie das Kopieren oder Löschen von Dateien aus dem System) als auch obskure Aufgaben (wie das Schreiben und Kompilieren von Programmen oder das anspruchsvolle Editieren in einer Reihe von Dokumentformaten) zu bewältigen.

Während viele Gruppen und Einzelne zu Linux beigetragen haben, ist der größte einzelne Mitwirkende nach wie vor die Free Software Foundation, die nicht nur die meisten der unter Linux verwendeten Werkzeuge geschaffen hat, sondern auch die Philosophie und die Community, die Linux ermöglicht haben.

Der Linux kernel tauchte zum ersten Mal 1991 auf, als ein finnischer Informatikstudent namens Linus Torvalds eine frühe Version eines Ersatz-Kernels für Minix in der Usenet Newsgroup comp.os.minix ankündigte. Siehe die internationale Linux History Page.

Linus Torvalds koordiniert nach wie vor die Arbeit von mehreren hundert Entwicklern mit der Hilfe von einigen wenigen vertrauten Stellvertretern. Eine hervorragende wöchentliche Zusammenfassung der Diskussionen auf der linux-kernel Mailing-Liste ist Kernel Traffic. Mehr Informationen über die linux-kernel Mailing-Liste kann in der linux-kernel mailing list FAQ gefunden werden.

Linux Benutzer haben eine enorme Freiheit bei der Auswahl ihrer Software. Zum Beispiel können Linux Benutzer aus einem Dutzend verschiedener Kommandozeilen-Interpretern und einigen graphischen Desktops auswählen. Diese Auswahl ist oftmals verwirrend für Benutzer von anderen Betriebssystemen, die nicht gewöhnt sind, eine Kommandozeile oder einen Desktop für etwas zu halten, was man austauschen kann.

Linux ist auch weniger absturzgefährdet und besser dazu geeignet mehr als ein Programm gleichzeitig auszuführen, und sicherer als viele andere Betriebssysteme. Mit diesen Vorteilen ist Linux das am schnellsten wachsende Betriebssystem am Servermarkt. In letzter Zeit wird Linux auch bei Heim- und Businessanwendern immer beliebter.