Auf Produktiv-Systemen wird das mounten nur root gestattet. Auf
Systemen, die weniger sicherheitsrelevant sind, können auch normale
Benutzer mounten. Dort aber meistens auch nur Disketten-Laufwerke
und CDROM-Laufwerke.
Optionen
Der befehl mount ist in der Beschreibung wie folgt angegeben:
mount [option] Gerät Verzeichnis.
Die Option -t gibt den Typ des Dateisystems an. Für CDROM wird das
Standardformat ISO9960 verwendet. Disketten haben meistens das
minix-Dateisystem und dann gibt es noch
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DOS CDROM
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= -t iso9960
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Unix Disketten
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= -t minix
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Dos Disketten
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= -t msdos.
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Das sollte hier erst einmal reichen. Später komme ich auf diese
Option noch einmal zurück, wenn es darum geht, auf Windows FAT32
Partitionen zuzugreifen.
Zusätzliches zu CDROM-Laufwerken.
Oben wurde /dev/cdrom erwähnt. Dies kann bei den meisten Systemen
ohne Bedenken benutzt werden. Dies sind bei den meisten Verweise auf
die richtigen Geräte. Ein CDROM-Laufwerk (ATAPI) ist zu sehen wie
ein Festplatte, von dem Gerätenamen her. Bei einer Festplatte baut
sich der Name wie folgt auf: hda1, also 1. Harddisk 1. Partition.
Siehe oben. Bei einem CDROM-Laufwerk verhält sich dies genauso.
Wenn jetzt das CDROM am IDE am Slave hängt, heißt das Gerät hdb.
Zum Mounten nehmen wir also /dev/hdb.
Zusammengefasst heisst es also:
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Mounten mit dem befehl mount.
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Angabe des Dateisystems mit der Option -t
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Name des Gerätes /dev/hdx (wobei x für den Port steht) bzw.
/dev/cdrom
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Das Verzeichnis in dem das Gerät in das Dateisystem eingehangen
werden soll.
user@linux ~/ $
mount -t iso9960 /dev/cdrom /mnt/cdrom
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Verzeichnisse, in die das Medium eingehängt werden soll.
Grundsätzlich kann man jedes Verzeichnis nehmen. Sogar ein
Verzeichnis, welches nicht leer ist. Die ursprüglichen Daten werden
dann nur nicht angezeigt, sondern nur die, die sich auf dem
eingehängten Gerät befinden. Daten, die in dem Verzeichnis sind,
sind aber nicht weg oder gar gelöscht, sondern werden nach dem
Entfernen des Gerätes (mit umount) wieder sichtbar.
Bei der Wahl des Verzeichnisses muß nur beachtet werden, daß es
keine Probleme mit den Rechten gibt. So könnte es passieren, daß ein
Verzeichnis von root angelegt, und eine Partition auf dieses
Verzeichnis gemountet wurde. Jetzt kommt ein normaler Benutzer und
möchte Daten dort lesen oder ablegen. Er wird keinen Zugriff
erhalten, da das Verzeichnis von root erstellt wurde und somit root
als Besitzer und auch in der Gruppe eingetragen wurde.
Mount wieder lösen und Medium freigeben.
Dazu wird der Befehl umount benutzt. Bei CDROM und Floppy's macht es
sich besonders bemerkbar, wenn man es vergisst. Wenn ein
CDROM-Laufwerk gemountet ist, wird der eine oder andere schon mal
vergeblich den Eject-Knopf gedrückt haben und das Laufwerk gab keine
CDROM aus. Dies hat damit zu tun, daß LINUX/Unix von Beginn an ein
Multiusersystem ist. Es kann also vorkommen, daß Benutzer A (über
SSH von einem entfernten Rechner) und Sie gleichzeitig auf Ihrem
System arbeiten. User A benutzt zur Zeit das CDROM-Laufwerk, um von
dort Daten zu lesen. Wenn Sie jetzt den Eject-Knopf bestätigen
würden, und damit die CDROM entfernen könnten, stünde User A ohne
Daten da. Wenn dies gerade ein wichtiges Update ist, welches sich
negativ auf das System auswirken könnte, wäre das sehr gefährlich.
Das Diskettenlaufwerk hat auch eine Eigenschaft, wie sie auch bei
Festplatten vorhanden ist: Daten, die gelöscht, und/oder auf
Diskette/Festplatte geschrieben werden, werden nicht sofort
gelöscht/geschrieben. Sie sollten, wenn Sie Daten löschen/schreiben,
und sicher gehen wollen, dass alle Daten korrekt verändert wurden,
immer umount ausführen. Wie macht sich dies bemerkbar? Bei Disketten
ist es am deutlichsten. Folgendes Beispiel:
Auf einer Diskette sollen Dateien kopiert werden, die für einen
Kunden sind. Sie kopieren die Daten auf die Diskette. Ein ls zeigt
auch wunderbar alle Dateien an. Die Diskette wird aus dem Laufwerk
entfernt, ohne umount benutzt zuhaben.
Ergebnis: Beim Kunden ist die Diskette leer. Die Daten wurden noch
nicht geschrieben, da dies mit Verzögerung (durch den Cache) bzw.
explizit bei umount geschieht.
Um eine Verbindung /dev/cdrom <-> /mnt/cdrom zu lösen, gibt man ein:
user@linux ~/ $
umount /mnt/cdrom
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beim Disketten-Laufwerk:
user@linux ~/ $
umount /mnt/floppy
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