Ein von Linux erkanntes ZIP-Laufwerk kann wie jedes andere Laufwerk
über sein Device angesprochen werden. Es ist möglich, mit jeder Linux
Anwendung direkt auf das Laufwerk und seine Daten zuzugreifen.
Standardmäßig enthalten ZIP-Medien von Iomega eine Partition mit der
Nummer 4, wobei diese Partition mit einem MS-DOS-Dateisystem
formatiert ist. Um ein solches Medium zu mounten, würde man folgendes
eingeben:
root@linux ~/ #
mount -t vfat /dev/sdc4 /zip
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Die letzten beiden Parameter sind an die eigene Konfiguration
anzupassen. In dem Beispiel wurde von einem SCSI-Laufwerk ausgegangen,
dem Linux das Device /dev/sdc zugewiesen hat. Linux ordnet
jeder
Partition auf einem Device ein weiteres Device zu. Deshalb wird die
vierte Partition des Laufwerkes mit dem Device /dev/sdc4
angesprochen.
Der Mountpoint ist in diesem Beispiel /zip.
Natürlich muß der Mountpoint existieren, damit das Medium erfolgreich
gemountet werden kann. Existiert das Verzeichnis noch nicht, muß es
angelegt werden:
root@linux ~/ #
mkdir /zip
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Mit
root@linux ~/ #
umount /zip
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kann ein Medium wieder freigegeben werden. Bevor dieses nicht passiert
ist, sperrt Linux den Auswurfknopf des ZIP-Laufwerkes.
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Je nach Verwendungszweck kann es sinnvoll sein, die ZIP-Medien neu zu
partitionieren und zu formatieren.
Folgende Formen der Partitionierung sind bei ZIP-Medien üblich:
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Superfloppy
Hier verzichtet man vollständig auf eine Partitionierung. Man spricht
also z.B. direkt das Device /dev/sdc an. Das ZIP-Medium
verhält sich
dann also wie eine normale Diskette.
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1. Partition
Das Medium enthält eine Partition und zwar die erste in der
Partitionstabelle. Es wird dann z.B. das Device /dev/sdc1
benutzt.
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4. Partition
Das Medium enthält eine Partition und zwar die vierte in der
Partitionstabelle. Es wird dann z.B. das Device /dev/sdc4
benutzt. So
liefert Iomega die Medien aus.
Welche Partitionierung man wählt, bleibt einem selbst überlassen.
Meiner Meinung nach macht das »Superfloppy«-Konzept am meisten Sinn,
da man Partitionen sowieso nicht benötigt und es sich ja nicht um eine
Festplatte handelt. Für den Datenaustausch mit anderen
Betriebssystemen kann es aber sinnvoll sein, die vierte Partition zu
benutzen, da eventuell manche Systeme davon ausgehen, daß der Anwender
das Medium nicht neu partitioniert hat.
Um ein ZIP-Medium neu zu partitionieren, kann das Programm fdisk
benutzt werden. Das Programm wird so aufgerufen:
root@linux ~/ #
fdisk /dev/sdc
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Hierbei ist /dev/sdc wieder das Device des ZIP-Laufwerkes.
Mit p
kann man sich dann die auf dem Medium vorhandene Partitionstabelle
anschauen:
root@linux ~/ #
fdisk /dev/sdc
Command (m for help): p
Disk /dev/sdc: 64 heads, 32 sectors, 96 cylinders Units = cylinders of 2048 * 512 bytes
Device Boot Start End Blocks Id System /dev/sdc4 * 1 96 98288 6 FAT16
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Um eine bestehende Partition zu löschen, kann der Menüpunkt d
benutzt werden. Mit n wird eine neue Partition angelegt. Nach
der
Erzeugung einer neuen Partition sollte man auch den Typ der Partition
mit dem Menüpunkt t richtig setzen. Sind alle Änderung an der
Partitionstabelle durchgeführt, wird sie mit w abgespeichert.
Dabei
gehen in der Regel alle Daten auf dem Medium verloren!
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Das Medium kann mit fast allen von Linux unterstützten Dateisystemen
formatiert werden. Gebräuchlich sind vor allem die Dateisysteme VFAT
(Windows 95) und ext2 (Linux). Wenn man keine Dateirechte benötigt,
empfiehlt es sich meistens, das VFAT-Dateisystem zu benutzen, da man
dieses nicht nur unter Linux sondern auch mit den meisten anderen
Betriebssystemen lesen kann.
Um z.B. das Medium in Laufwerk /dev/sdc, das als
Superfloppy genutzt
werden soll, mit einem ext2-Dateisystem zu versehen, benutzt man
folgenden Befehl:
root@linux ~/ #
mke2fs /dev/sdc
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Ein VFAT-Dateisystem kann mit dem mkdosfs-Kommando erzeugt
werden.
Beide Programme kennen eine große Anzahl von Optionen, die in den
beiden Manual Pages zu den Programmen beschrieben werden.
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Es ist ja relativ lästig, immer den kompletten Befehl zum Mounten der
ZIP-Medien per Hand einzugeben. Besser ist es, das Laufwerk in die
Datei /etc/fstab einzutragen. Ein solcher Eintrag für die
standardmäßig partitionierten und formatierten ZIP-Medien sieht dann
z.B. so aus:
/etc/fstab
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/dev/sdc4 /zip vfat defaults 0 0
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Häufig möchte man zusätzlich die Optionen user,
gid und umask
benutzen, um normalen Benutzern das Mounten und Beschreiben der ZIP-
Medien zu ermöglichen. Eine Beschreibung dieser Optionen ist in der
Manual Page von mount zu finden.
Nachdem man ein Laufwerk so eingetragen hat, kann man ein ZIP-Medium
einfach so mounten:
root@linux ~/ #
mount /zip
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Aber selbst dieser kurze Befehl kann einem zuviel werden, wenn man die
Medien häufig im laufenden Betrieb wechselt. Eine sehr schöne
Alternative bietet hier der Treiber autofs des Linux Kernels,
Laufwerke bei einem Zugriff automatisch mountet und nach einer
bestimmten Zeit ohne Zugriff automatisch wieder freigibt.
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Im Gegensatz zu normalen Disketten und z.B. MODs verfügen ZIP-Medien
über keinen »Schalter« zur Aktivierung eines Schreibschutzes.
Allerdings läßt sich ein ZIP-Medium mittels eines speziellen
Programmes mit einem Schreibschutz versehen. Damit Viren und ähnliche
Programme den Schreibschutz nicht einfach per Software wieder
deaktivieren können, kann der Schreibschutz mit einem Paßwort
geschützt werden.
Folgende Programme können den Schreibschutz und das Paßwort verändern:
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