Was macht ein modernes GUI (Graphical User Interface) aus? Funktionen
wie Copy & Paste, Kontextmenüs, einheitliches Look & Feel, Drag &
Drop, Desktop Panel - alles Dinge, die X selbst nicht bereitstellt.
Dazu wurden die Desktop Environments oder Desktopumgebungen ins Leben
gerufen. Desktopumgebungen bringen darüberhinaus eine ganze Ansammlung
nützlicher Anwendungssoftware bereits mit (z.B. Web-Browser,
Office-Paket, Spiele, Editor...), und bilden somit ein ganzes
Software-Bundle. Zudem verwenden sie einheitliche Grafikbibliotheken
(GUI-Toolkits), mit denen diese Anwendungen programmiert sind, was
einerseits das Aussehen für den Anwender gefällig macht, anderseits
dem Programmierer eine Menge Arbeit abnimmt. Eine Desktopumgebung ist
der Schlüssel zum Erfolg, um ein Betriebssystem einer breiten Masse an
Anwendern zur Verfügung zu stellen, da kaum ein Computeranwender gerne
auf Komfort bei der Benutzung seines Computers verzichten will. Er
möchte
sich im Wesentlichen auf den Kern seiner Bedürfnisse konzentrieren
(z.B. Briefe schreiben, im Internet surfen, Mails senden und
empfangen). Dies mit einem Mausklick schnell und bequem zu machen, mit
einem Klick Textpassagen aus dem Internet in die eigene Ausarbeitung
zu kopieren, Icons auf der Oberfläche, die mit einem Klick eine häufig
genutzte Anwendung starten ist die Leistung eines Desktopsystems. Die
beiden wohl verbreitetesten Desktopsysteme sind
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KDE (Kool Desktop Environment), basierend auf dem GUI-Toolkit QT
-
Gnome (GNU Network Object Model Environment), basierend auf dem
GUI-Toolkit GTK
In unseren Breiten ist durch die starke Präsenz eines Nürnberger
Linux-Distributors KDE das am staerksten verbreitete Desktopsystem. Es
ist so bekannt, daß KDE oft mit Linux gleichgesetzt wird.
Beide Desktop Environments werden aber mit jeder größeren Distribution
mitgeliefert und gleichen sich sehr im Funktionsumfang.
Welches ist die geeignetste Oberfläche für mich? - Diese Frage wird
häufig gestellt, und dem Einsteiger würde ich erstmal dazu raten, sich
mit der vorinstallierten Oberfläche vertraut zu machen. Ansonsten gilt
der Grundsatz: ausprobieren! Die Geschmäcker sind verschieden und es
gibt genug Alternativen, die nahezu die persönlichen Wünsche und
Bedürfnisse eines Anwenders abdecken. Neben KDE und Gnome gibt es
alternativ auch noch die Möglichkeit, einen "klassischen"
Windowmanager wie FVWM zu verwenden - diese bieten zwar geringeren
Komfort, schonen aber die Ressourcen, was z. B. auf einem Rechner, der
überwiegend als Server eingesetzt wird, sinnvoll sein kann.
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