Neben dieser ersten Möglichkeit stellen die sogenannten m-Tools noch
eine zweite bereit. Die m-Tools wurden zu einer Zeit entwickelt, als
die UNIXe noch kein FAT-Dateisystem direkt lesen konnten, die PCs
aber schon so weit verbreitet waren, dass es sinnvoll erschien,
PC-Disketten lesen und schreiben zu können.
Wie gesagt, kann Linux heutzutage PC-Disketten wie normale
Dateisysteme behandeln. Für den Fall, dass
- man es irgendwo mit einem alten UNIX zu tun hat, das FAT nicht
beherrscht
- oder man sich zum 10. mal geärgert hat, dass man die Diskette
entnommen hat, bevor man sie ungemounted hat
stehen die m-Tools auch heute noch bereit.
Die wichtigsten Befehle lauten
- mdir <DOS-Pfad> ...
- mcopy <DOS-Pfad> ... <UNIX-Pfad>
- mdel <DOS-Pfad> ...
Wie man am Namen erkennen kann, ahmen sie ihre
Vorbilder aus der DOS-Shell nach
So kann man z. B. mit
das Verzeichnis der Diskette anzeigen.
Der Befehl
user@linux ~/ $
mcopy "a:/*.doc" "a:/*.dok" ~/eingang/
|
kopiert alle Dateien im Wurzelverzeichnis der Diskette
mit Endungen .doc und .dok ins Verzeichnis eingang
unterhalb des Home-Verzeichnisses des aktuellen Benutzers.
Man beachte, dass alle Pattern mit * oder ? in der Shell in
Anführungszeichen zu setzen sind, da sonst die Shell versucht, eine
Namensexpandierung vorzunehmen, die nur fehlschlagen kann, da die
Shell keine DOS-Pfade kennt. Das gilt auch für die anderen
Sonderzeichen der Shell wie $, ; oder {, deren Verwendung in
Dateinamen, gleich auf welchem Betriebssystem, ohnehin nicht
empfehlenswert ist. Wem das zu kryptisch ist, der setze die Pfade
grundsätzlich immer in Anführungszeichen. Nähere Hintergründe gibts
im Kapitel über die Shell.
Gemäß der UNIX-Konvention steht der Pattern * für alle Dateien,
*.* dagegen nur für Dateien, die einen Punkt enthalten. Dadurch
darf man sich nicht verwirren lassen!
user@linux ~/ $
mdel "a:/alt/*.*"
|
löscht nur Dateien mit Erweiterung aus a:\alt. Dateien wie
ehemals_wichtig bleiben erhalten.
Um auf eine Diskette mit den m-Tools zugreifen zu können,
kann und darf sie nicht gemountet sein!
Mit
user@linux ~/ $
man mtools
|
gibt es weitere Infos.
|