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In diesem Dokument will ich Ihnen die wesentlichsten Unterschiede
von Windows und Linux zeigen.
Denn gerade die Personen, die in die UNIX-Welt umsteigen wollen,
stellen meist die Frage: Was kann Linux, was Windows nicht kann?
oder: Kann mir Linux den Komfort bieten, den mir Windows bietet?
Auf all die Fragen und noch mehr werde ich eingehen und
versuchen,
das ganze so zu formulieren, daß es auch ein "Laie" versteht. ;)
Wenn dennoch Fragen anstehen, oder etwas missverstanden wird,
können Sie mir 24 Std. täglich eine Email schicken.
Ich werde diese schnellstens beantworten. Dafür stehe ich mit meinem Namen.
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UNIX ist von Anfang an als ein Mehrbenutzersystem konzipiert.
Daher brauchen Sie, bevor Sie mit dem System arbeiten können,
einen Benutzerkonto, Benutzernamen und ein dazugehöriges Passwort.
Anders als bei Windows können Sie sich selbst kein Konto eröffnen.
Dieses Aktion ist unter Unix normalerweise nur dem Administrator
-root- erlaubt.
Erst dann können Sie sich auf dem Computer anmelden und damit arbeiten.
Genauso ist es möglich, daß mehrere Benutzer "gleichzeitig" auf ein und
demselben Rechner arbeiten. Sie haben bei Linux die Wahl, per Netzwerk auf
einem "Server" und dessen Festplatten zuzugreifen, oder lokal auf demselben
Computer zu arbeiten. Linux ist so konzipiert, daß die vorhandenen Ressourcen
so verwaltet werden, dass alle angemeldeten Benutzer angenehm nebeneinander
arbeiten können.
Windows ist ein Einzelplatzsystem. Sie schalten die graue Kiste ein und
können mit der Arbeit beginnen. Es gibt inzwischen ebenfalls Funktionen
wie das Netzwerk- oder Family-Logon, jedoch dienen diese Dienste
nur dazu,
dass Sie Ihren Desktop und andere persönliche Dinge individuell
speichern können. Mit Zugriffsrechten hat das überhaupt nichts zu tun!
Windows besitzt zwar eine gewisse "Netzwerkfunktion", aber mit einem
Mehrbenutzersystem hat das wenig zu tun. Windows 95 - ME ist nicht in
der Lage, mit mehreren Benutzern gleichzeitig umzugehen. Das können
Sie am besten nachvollziehen, wenn z.B. 2 Benutzer gleichzeitig auf die
Anwendung Word zugreifen. Das System würde im wahrsten Sinne des
Wortes
zusammenbrechen.
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Bei Windows und UNIX findet man verschiedene Dateisystemtypen bei
der Formatierung von Disketten und Festplatten.
Microsoft Windows 95 bis ME arbeiten ausschließlich mit den Dateisystemen
FAT16 und FAT32. Windows NT / 2000 / XP arbeiten auch mit NTFS-System.
Sicherlich haben Sie diese Begriffe schon einmal gehört, sei es beim
Einrichten der Festplatten oder sonstigen Arbeiten.
Unter Linux ist das Dateisystem EXT2 noch am meisten verbreitet,
wobei ReiserFS stark im kommen ist. Allerdings gibt es unter UNIX noch
sehr viel mehr UNIX-Dateisysteme wie z.B. FFS (Fast File System) unter BSD.
Grundsätzlich sagen diese Bezeichnungen nicht allzuviel aus.
Durch das Dateisystem wird bestimmt, wie groß eine Festplatte oder Partition
sein darf. Bei den aktuelleren Windows-Versionen liegt die Grenze bei einigen
hundert Gigabyte, darüber ist das System nicht mehr in der Lage die Daten zu
verwalten. Anders sieht es bei Linux/UNIX aus. Diese Systeme sind auf
sehr viel größere Datenmengen konzipiert. So sind Festplatten mit
einigen TeraByte überhaupt kein Problem!
Linux ist aufgrund des Dateisystems schon sehr viel länger in der
Lage,
lange Dateinamen zu verarbeiten. Dabei braucht man auch keine Rücksicht
auf die Kombination 8+3 nehmen (diese wurde vorrangig von MS-DOS eingesetzt).
Ebenfalls wird auf die Groß- und Kleinschreibung sehr großen Wert gelegt.
Man kann in einem Verzeichnis z.B. Text.txt und
text.txt haben. Beide können einen komplett anderen Inhalt
haben.
Das wirkt sich auch auf die Kommandos aus.
Der Befehl DIR ist nicht gleich dir.
Unter UNIX steht es Ihnen frei, wie Sie Ihre einzelnen Daten benennen.
Unter Windows müssen Sie pingelig auf die Dateiendung achten.
Z.B. bei einem Textdokument muß die Endung Text.txt
heißen. Unter UNIX können Sie nehmen was Sie wollen:
Text.txt, Text.dokument,
Text.privat oder einfach nur Text
Der Punkt in dem Dateinamen stellt nicht eine Trennung sondern ein ganz
neutrales Zeichen in der Benennung dar.
Das System erkennt anhand der dateiinternen Kennzeichnungen um welchen
Dateityp es sich handelt.
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Unter Windows 95/98/ME haben Sie das Problem, daß Sie jede Datei auf dem System
ansehen, verändern, speichern oder gar löschen können.
Egal ob es sich nun um eine Systemdatei oder gar um einem geheimen
Liebesbrief handelt. Genauso können Sie aus heiterem Himmel jede Software
installieren und selbstverständlich wieder löschen.
Ihnen steht es auch frei, einfach aus Spaß die gesamte Festplatte zu formatieren.
Das muß leider nicht immer aus bösem Willen geschehen, das kann auch einem
erfahrenen Benutzer aus Unachtsamkeit passieren.
Auch die so genannten Anmelde-Profile helfen in diesem Fall leider nicht weiter.
Sie speichert lediglich die persönlichen Einstellungen und den eingerichteten
Desktop. Sie können trotzdem auf die Daten Ihrer Mitbenutzer zugreifen...
Unter Linux müssen Sie stets mit einem Benutzernamen angemeldet sein!
Somit weiß das System immer, wer Sie sind. Entsprechend dem haben Sie vom
Systemadministrator gewisse Rechte oder Verbote zugeteilt bekommen.
Sie können auf dem System genau Soviel arbeiten/einsehen/löschen, was Ihnen
vorher der Administrator erlaubt hat.
Die eigentlichen Systemdateien sind von Haus aus für einen normalen Benutzer
tabu.
So können Sie nicht aus versehen das System beschädigen, Konfigurationsdateien
löschen oder gar die Festplatte formatieren - selbst dann nicht, wenn Sie das
wollten.
Sie können auch nicht (außer man hat Ihnen das erlaubt) auf die Dateien von
anderen Benutzern zugreifen oder einsehen (ob lokal oder übers Netz).
Grundsätzlich gilt folgende Regel: Es ist ALLES verboten, was nicht ausdrücklich
erlaubt ist. Wundern Sie sich also nicht wenn Sie einmal die Meldung
Permission denied! bekommen ;)
Zusätzlich können Sie unter Linux auch so genannte Benutzergruppen erstellen.
In diesem Gruppen können Sie mehrere Benutzer zusammenfassen und eine Datei
für jede Gruppe individuell freigeben oder verbieten.
Somit sparen Sie sich die Arbeit, für jeden einzelnen Benutzer eine Datei
mit den Zugriffsrechten zu versehen.
Das ist in großen Netzwerken mit vielen Benutzern recht hilfreich und
erleichtert
um ein erheblicheres die Verwaltung.
Eine detaillierte Beschreibung dessen erhalten Sie in der Dokumentation von
Benutzergruppen. Diese sollten Sie sich bitte aufmerksam durchlesen, da Sie
diese
Funktion für eine vernünftige Benutzerverwaltung in einem Netzwerk unbedingt
benötigen.
Mit dem Betriebssystem Windows NT hat sich einiges geändert und nun ist auch
Windows in der Lage, ein ähnliches Benutzersystem zur Verfügung zu stellen wie
Linux.
Allerdings wurde das erst mit Windows 2000 und ADS (Netzwerktechnologie)
weiterentwickelt.
Da aber derzeit an dem meisten Arbeitsplätzen mit Windows 95-ME gearbeitet wird,
hilft Ihnen das in einem Netzwerk leider recht wenig (geschweige denn von der
Kostenfrage, auf jedem System ein Windows 2000 zu installieren).
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