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OrdnerDynamic Host Configuration Protocol Revision: 1.1.2.5
Autor: Andreas Schockenhoff
Layout: Matthias Hagedorn
Lizenz: GFDL

1 DHCP

Das Dynamic Host Configuration Protocol dient dazu, einem Client-Rechner seine Netzparameter zu übermitteln.

Siehe DHCP RFC-2131 und andere



2 Leistungsmerkmale

Einfache Zuteilung von Netzwerkinformationen in lokalen TCP/IP-Netzen. z.B. IP-Nummer, Domainname, Routing, DNS-Server u.s.w.

Für Diskless-Workstations bilden DHCP oder bootp die Grundlage.



3 Kurzbeschreibung der Arbeitsweise

Beim Booten kennt der Rechner nur die MAC-Adresse seiner Netzwerkkarte.
Diese ist meistens in die Netzwerkhardware programmiert (Ethernet, FDDI, Firewire, Wireless LAN). Bereiche für MAC-Adressen werden nach einem internationalen Standard von einem Gremium (siehe http://standards.ieee.org/regauth/oui/index.shtml) an die Hersteller der Hardware aufgeteilt. Diese vergeben dann an jeden Netzwerkport eine eindeutige MAC-Adresse.

Mit der MAC-Adresse startet der Rechner eine Rundfrage (Broadcast) ins Netz, mit der Bitte, ihm doch eine Netzwerkkonfiguration mitzuteilen.

Der DHCP-Server wartet auf solche Rundfragen und teilt Ihm die entsprechenden Daten mit.

Außerdem merkt sich der Server die MAC-Adresse des Klienten und die zugeteilte IP-Adresse in einer Datei. (dhcp.leases)

Diese IP-Adresse wird für eine bestimmte Zeit für diesen Klienten reserviert (Lease Time). Nach einiger Zeit versucht der Klient, seine Adresse bei dem Server zu erneuern (renewing). Wenn er keinen Erfolg hat, fragt der Klient etwas später alle Server nach seiner Adresse (rebinding).

Bekommt er seine Adresse nicht erneuert, muß er alle Netzwerkaktivitäten stoppen. Er darf dann aber von vorn mit dem DHCP-Protokoll beginnen.



4 Arten der Zuteilung von IP-Adressen


4.1 Feste IP's aufgrund der MAC-Adresse

MAC-Adressen und IP-Adresse werden fest in die dhcp.conf eingetragen.

Ausschnitt dhcp.conf file
      
host test{
  hardware ethernet 00:00:c0:5d:bd:95;
  fixed-address 192.168.0.121;
# Bei laufenden Nameservice geht auch
# fixed-address test.local.invalid;
}
     
     


4.2 Feste IP's automatisch zugeteilt - mit Zeitbegrenzung

Hier sind unbegrenzte (schlecht) oder lange Laufzeit möglich.

Hier sollte man die lease Tim hochsetzen:

Ausschnitt dhcp.conf file
      
max-lease-time 432000;
# 24*60*60*5 -> 5 Tage
subnet 192.168.0.0 netmask 255.255.255.0 {
  range dynamic-bootp 192.168.0.32 192.168.0.40;
}
     
     


4.3 Dynamische Zuteilung

Wie oben, nur lease Time nicht so hoch setzen.




5 Konfiguration der Klienten

Heute sind die meisten Rechner mit DHCP-Unterstützung auf der Client-Seite vorkonfiguriert. Das DHCP-Protokoll vereinfacht die Netzwerkonfiguration erheblich.

Es sind auf den Klienten keine rechnerspezifischen Netzwerkeinstellungen mehr vorzunehmen. Im Prinzip muß man den Rechnern nur sagen, daß DHCP genutzt werden soll.


5.1 DHCP-Klienten


5.1.1 Linux

pump, dhcpclient, dhcpcd, dhclient. .......

Auch DHCP-Klienten können umfangreich konfiguriert werden, siehe: /etc/dhcpc/config aus dem dhcpcd-Paket. So kann man auch verhindern, dass Daten vom DHCP-Server übernommen werden, die einem eine spezielle Netzwerkkonfiguration überschreiben.



5.1.2 BSD

BSD-Varianten unterstützen, genau wie Linux, DHCP als Client und Server.



5.1.3 Windows

Auch neuere Windows-Systeme bieten DHCP-Unterstützung direkt nach der Installation.



5.1.4 Mac

Man hat die Unterstützung direkt nach der Installation, ob man will oder nicht. :-)




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