Das Partitionieren Ihrer Festplatten ist das Aufteilen Ihrer Festplatte in einzelne Abschnitte. Jeder Abschnitt ist von den anderen unabhängig. Es ist so ähnlich wie das Aufstellen von Wänden in Ihrem Haus; wenn Sie in einem Raum ein Möbelstück aufstellen, beeinflusst das die anderen Räume nicht.
Wenn Sie bereits ein Betriebssystem (Tru64 (Digital UNIX), OpenVMS, Windows NT, FreeBSD, …) auf Ihrem System installiert haben und Linux auf die gleiche Festplatte installieren möchten, müssen Sie sie neu partitionieren. Debian benötigt eigene Festplatten-Partitionen. Es kann nicht auf Windows- oder MacOS Partitionen installiert werden. Es kann möglicherweise Partitionen mit anderen Linux-Systemen teilen, was hier jedoch nicht behandelt wird. Sie brauchen mindestens eine Partition, die dem Hauptverzeichnis von Debian gewidmet ist.
Sie können Informationen über Ihre bisherigen Partitionen mit einem Partitionierungs-Tool Ihres aktuellen Betriebssystems herausfinden. Partitionierungsprogramme bieten immer eine Möglichkeit, existierende Partitionen anzuzeigen, ohne Änderungen vorzunehmen.
Normalerweise zerstört eine Änderung einer Partition mit einem Dateisystem alle Daten, die darauf gespeichert sind. Daher sollten Sie vor einer Neupartitionierung immer alle Ihre Daten sichern. Denken Sie an die Analogie mit dem Haus, auch dort würden Sie Ihr Mobiliar aus dem Zimmer räumen, bevor Sie die Mauer einbauen, da Sie ansonsten riskieren, es zu zerstören.
Wenn Ihr Rechner mehr als eine Festplatte hat, möchten Sie möglicherweise eine der Festplatten komplett für Debian verwenden. Wenn dies der Fall ist, müssen Sie diese Festplatte nicht partitionieren, bevor Sie das Installationssystem hochstarten; das beim Installer inkludierte Partitionierungsprogramm kann diese Aufgabe problemlos übernehmen.
Wenn Ihr Gerät nur eine Festplatte hat, und Sie Ihr Betriebssystem komplett durch Debian GNU/Linux ersetzen wollen, können Sie mit dem Partitionieren auch warten, bis es als Teil des Installationsprozesses aufgerufen wird (???), nachdem Sie das Installationssystem gestartet haben. Das funktioniert jedoch nur, wenn Sie den Installer von System-Tapes, CD-ROM oder Dateien auf einem verbundenen Gerät starten. Denken Sie daran: wenn Sie von Dateien hochstarten, die sich auf der Festplatte befinden, und diese Festplatte im Installationsvorgang neu partitionieren, sollten Sie besser hoffen, dass die Installation gleich auf Anhieb erfolgreich funktioniert. Zumindest sollten Sie in diesem Fall eine alternative Methode zum wiederherstellen des Systems wie zum Beispiel die CDs oder Tapes der Originalinstallation bereithalten.
Wenn Ihr Gerät bereits mehrere Partitionen hat und genug Platz durch das Löschen oder Ersetzen von einer oder mehreren von ihnen geschaffen werden kann, dann können Sie auch warten und das Partitionierungsprogramm des Debian Installers verwenden. Sie sollten sich trotzdem die folgenden Informationen durchlesen, da es spezielle Umstände wie die Reihenfolge der existierenden Partitionen innerhalb der Partitionstabelle gibt, die Sie dazu zwingen, die Partitionierung vor der Installation durchzuführen.
In allen anderen Fällen müssen Sie Ihre Festplatte vor der Installation neu partitionieren, um partitionierbaren Platz für Debian zu schaffen. Wenn einige der Partitionen zu anderen Betriebssystemen gehören, sollten Sie diese unter Verwendung der Partitionsprogramme dieser Betriebssysteme anlegen. Wir empfehlen, dass Sie nicht versuchen, Debian Linux Partitionen unter Verwendung von Systemprogrammen anderer Betriebssysteme zu erstellen. Statt dessen sollten Sie nur die nativen Partitionen dieses Betriebssystems erstellen, die Sie behalten wollen.
Wenn Sie mehr als ein Betriebssystem auf dem gleichen Gerät installieren, sollten Sie alle anderen Betriebssysteme installieren, bevor Sie mit der Linux Installation fortfahren. Windows und andere Betriebssystem Installationen können die Möglichkeit zum Starten von Linux zerstören, oder Ihnen empfehlen, nicht-eigene Partitionen neu zu formatieren.
Sie können Beschädigungen durch diese Aktionen reparieren oder vermeiden, aber das vorherige Installieren dieser Systeme erspart Probleme.
Wenn Sie momentan eine Festplatte mit einer Partition haben (eine gängige Einstellung für Desktop-Computer), und Sie wollen das aktuelle Betriebssystem und Debian per Multi-Boot hochstarten, so müssen Sie:
Alles auf dem Computer heruntersichern.
Mit dem originalen Betriebssystem Installationsmedium wie der CD-ROM oder den Tapes hochstarten.
Verwenden Sie das native Partitionierungsprogramm zum Erstellen der nativen Systempartition(en). Erzeugen Sie entweder eine Platzhalter Partition oder lassen Sie freien Speicherplatz für Debian GNU/Linux.
Installieren Sie das native Betriebssystem in seiner neuen Partition.
Starten Sie das native Betriebssystem hoch, um sicherzustellen, dass alles funktioniert, und um die Debian Installer Boot-Dateien herunterzuladen.
Starten Sie den Debian Installer, um mit der Debian Installation fortzufahren.
Tru64 UNIX, ehemals bekannt als Digital UNIX, welches wiederum vorher als OSF/1 bekannt war, verwendet ein Partitionsschema, das ähnlich den BSD `disk labels' ist, welches bis zu acht Partitionen pro Laufwerk erlaubt. Die Partitionen werden in Linux von `1' bis `8' durchnummeriert, und in UNIX von `a' bis `h' ``durchbuchstabiert''. Im Linux Kernel ab Version 2.2 entspricht `1' `a', `2' `b' und so weiter. Zum Beispiel, rz0e in Tru64 UNIX wird unter Linux am ehesten mit sda5 benannt.
Partitionen im Disk-Label können überlappen. Ferner wird die `c'-Partition benötigt, die die ganze Platte umfassen soll (alle nicht-leeren Partitionen überlappen). Unter Linux macht das sda3 identisch zu sda (sdb3 zu sdb, wenn vorhanden, und so weiter). Abgesehen davon, dass Sie diese Bedingung erfüllen, sollten Sie überlappende Partitionen vermeiden.
Eine andere übliche Bedingung ist, dass die `a'-Partition am Anfang der Festplatte anfängt, sodass Sie immer den Bootblock mit dem Disk-Label enthält. Wenn Sie vorsehen, Debian von dieser Festplatte zu booten, müssen Sie mindestens 2MB hierfür einplanen, damit mindestens ein Bootblock und gegebenenfalls ein Kernel darauf passen.
Beachten Sie, dass diese zwei Partitionen nur für die Kompatibilität benötigt werden; Sie dürfen kein Dateisystem darauf erstellen, sonst zerstören Sie Daten. Wenn Sie nicht vorhaben, die Festplatte mit Tru64-UNIX oder einem der freien von 4.4BSD-Lite abgeleiteten Betriebssysteme (FreeBSD, OpenBSD oder NetBSD) zu teilen, können Sie diese Bedingungen ignorieren und das Partitionierungsprogramm von den Debian Bootdisketten verwenden. Siehe Abschnitt A.5, „Debian Partitioning Programs“ für Details.
Festplatten können entweder mit dem grafischen Plattenkonfigurationswerkzeug, auf das man durch den Application Manager Zugriff hat, oder mit dem Kommandozeilenprogramm disklabel partitioniert werden. Der Partitionstyp für das Linux-Dateisystem sollte auf `reservd8' gesetzt werden. Das ist nur mit disklabel möglich; die restliche Konfiguration kann mit dem grafischen Werkzeug durchgeführt werden.
Es ist möglich, und sogar sinnvoll, eine Swap-Partition mit UNIX und Linux zu teilen. In diesem Fall muss jedoch mkswap bei jedem Neustart von UNIX nach Linux ausgeführt werden, da UNIX die Signatur der Swap-Partition beschädigt. Sie werden mkswap von den Linux Start-Up Skripten vor dem Hinzufügen von Swap-Space mit swapon - ausführen wollen.
Wenn Sie UNIX-Partitionen unter Linux einhängen wollen, müssen Sie beachten, dass Digital UNIX zwei verschiedene Dateisysteme, UFS und AdvFS, benutzen kann, Linux jedoch nur UFS versteht.
Windows NT benutzt eine Partitionstabelle, wie sie beim PC verwendet wird. Wenn Sie eine existierende FAT- oder NTFS-Partition verändern wollen, wird empfohlen, die nativen Windows NT-Werkzeuge (oder das AlphaBIOS Setup-Menü) zu verwenden. Ansonsten ist es nicht wirklich notwendig, von Windows aus zu partitionieren; die Linux-Partitionsprogramme führen ihre Arbeit im Normalfall besser durch. Beachten Sie: wenn Sie Windows NT starten, wird Ihnen der Disk Administrator möglicherweise anbieten, eine ``harmlose Signatur'' auf nicht-Windows Festplatten zu schreiben, falls Sie welche haben. Lassen Sie das nie tun, da diese Signatur die Partitionesinformationen zerstören wird.
Wenn Sie vorhaben, Linux von einer ARC/AlphaBios/ARCBIOS-Konsole aus hochzustarten, benötigen Sie eine (kleine) FAT Partition für MILO. 5MB reichen hierfür aus. Wenn Windows NT installiert ist, kann dessen 6MB große Bootstrap-Partition hierfür verwendet werden.